Richter rügt Säumigen
Mülheim .. Der Angeklagte Cihangir K. soll eines Nachts zusammen mit einem anderen Mann in einer Gaststätte an der Buchheimer Strasse in Mülheim einen Dritten getreten und geschlagen und ihm anschließend eine silberne Armbanduhr, eine goldene Halskette und etwa 150 Euro Bargeld gestohlen haben. Eine mögliche "schwere gesundheitliche Schädigung” des Opfers habe er dabei billigend in Kauf genommen ..
Das Verfahren gegen den 29-jährigen wegen gemeinschaftlicher Körperververletzung und Raubes war voriges Jahr eingestellt worden mit der Auflage, dass er 1.000 Euro Geldbuße zahle .. Trotz wiederholter Mahnungen hat er bisher keine einzige Rate des Betrags gezahlt, so dass er sich gestern vor Gericht wieder fand. Der Richter setzte eine Frist bis zum 31.08. Fest: An diesem neuen Termin werde man sehen, wie viel Geld Cihangir K. der Staatskasse bis dahin habe zukommen lassen. (Kölner Stadt-Anzeiger,cs)
Kommentar: Justitia hat nicht nur die Augen verbunden, sie trägt auch häufig Samthandschuhe. Statt einem brutalen Schläger auf die Finger zu klopfen, stellt sie das Verfahren ein und wartet fast ein Jahr geduldig auf das Geld. Der Angeklagte kümmert sich einen feuchten Kehrricht um die Gerichtsauflagen. Harte Jungs und weiche Urteile, der Bürger fasst sich den Kopf. Und überlegt, daß man sich wohl besser selber schützt. (rb/MF)