Mülheim - Wir haben gestern berichtet, dass Mülheim eine vergleichsweise hohe private Verschuldungsquote hat. Wer kein Geld hat, sieht sich vielleicht genötigt, öfter mal schwarz zu fahren. Die KVB rechnet selbst mit einem Schwarzfahrten-Anteil von 4%. Das sind bei 245Mio Fahrgästen in 2006 ca. 20 Mio EU entgangene Fahrentgelte. Bei dieser Riesensumme kann die folgende Meldung nicht verwundern:
(Radio Köln) - Schwarzfahrern in den Kölner Bussen und Bahnen soll in Zukunft teurer werden. Ein Sprecher des Verbands deutscher Verkehrsunternehmen kündigte das am Wochenende in Köln an. Die Bußgelder sollen bei Ersttätern von 40 auf 60 EU steigen, Wiederholungstätern drohe ein Strafgeld bis zu 120 EU. Der VDV habe einen entsprechenden Antrag an das Bundesverkehrs- Ministerium gestellt. Ein Ministeriumssprecher bestätigte, der Antrag werde geprüft. Der Fahrgastverband Pro Bahn hält eine Erhöhung des Strafgeldes für Schwarzfahren nicht für geeignet, um das Problem zu bekämpfen. "Der richtige Weg wäre es, mehr Kontrolleure einzusetzen" , hieß es.
Kommentar: Bei Diebstählen wird das Strafmaß vom Richter auch danach bemessen, wie einfach es der Bestohlene dem Dieb gemacht hat. Von daher dürfte Schwarzfahren gar nicht bestraft werden. Insofern hat Pro Bahn recht, es müßten mehr Kontrolleure her. (rb/MF)