Stammheim - Das Ulrich-Haberland-Haus in Stammheim. Eine 1a-Lage, könnte man sagen, wenn die unmittelbare Nähe des Klärwerks nicht wäre. Direkt nördlich am Schloßpark gelegen, diente der schmucklose Zweckbau schon einmal als Altenwohnheim und dann als Studenten-Wohnheim. Nun, so ganz schmucklos nun auch wieder nicht. Auf Parterre gibt es zum Rhein hin einen halbrunden Vorbau mit großen Fenstern, in dem auch mal ein Flügel stand. Man kann sich gut vorstellen, dass es sich hier an lauen Sommerabenden auf der Terrasse mit Blick auf den Rhein prima aushalten läßt.
Das aber gehört vorläufig leider in den Bereich der Phantasie. Seit etlichen Jahren steht das Gebäude leer und es wird über eine neue Verwendung nachgedacht. Die lokale Politik und Bürgerinteressen wollen dort wieder ein Altenwohnheim, ein erster Anlauf ist aber an den Finanzen gescheitert.
Jetzt liegt der schwarze Peter wieder beim Eigentümer, der Stadt Köln. Mit mehreren Interessenten wird zur Zeit verhandelt. Im Liegenschaftsausschuss wurde aktuell ein Antrag von Rot-Grün behandelt, das Gebäude in das Projekt “Wohnen am Strom” im Rahmen der Regionale 2010 aufzunehmen. Das wäre mit ziemlicher Sicherheit das Aus für die lokalen Senioren-Wohnpläne. Die Bürger sind gut beraten, der öffentlichen Hand genau die Finger zu schauen. Sonst gewinnt einmal mehr das Diktat der Gewinnmaximierung über die soziale Verantwortung. (rb/MF)