Mülheim - „Wir erleben gerade das Ende des Kapitalismus“, da ist sich Frank Christian Stoffel von den Cologne Commons sicher. „Das lässt sich deutlich in der Musikindustrie beobachten“, sagt er. Frei zugängliche Musik aus dem Internet werde mehr gehört als gekaufte CD's aus dem Regal. Das Publikum wolle wieder freie Künstler hören, die keinem Vertrag unterstehen, der ihre Musik beeinflusst.
Andersherum liege „die Ausbeutung der Künstler durch große Musikkonzerne in den letzten Zügen“, beobachtet Stoffel. Daraus erwachse eine Aufbruchsstimmung - der richtige Nährboden für eine Konferenz der Cologne Commons, eines Zusammenschlusses von Künstlern und Musikinteressierten, die eine Musikkultur frei von politischen und kommerziellen Interessen fordern.
Im KunstWerk wurden Vermarktungsthemen ebenso diskutiert wie die unbequeme Frage, ob Künstler eigentlich Geld brauchen. Beim abendlichen Festival im Gebäude 9 gab's dann Live-Auftritte von jungen Musikern, die ihre Songs bei „Netlabeln“ zum freien Download anbieten. Eine von ihnen ist Julia Kotowski, die sich „Entertainment for the Braindead“ nennt und bei ihrem Netlabel „Aaahh-Records“ weit oben auf der Download-Liste steht ..
(KStA)