Mülheim - Mülheim sei privilegiert, zumindest, was den Hochwasserschutz angehe. Mit dieser Aussage leitete Reinhard Vogt von der Hochwasserschutzzentrale Köln auf der jüngsten Tagung der Bezirksvertretung seine aktuellen Informationen zum Hochwasserschutz ein .. Bisher war Mülheim bis zu einem Pegel von 11 Metern vor den Fluten geschützt. Doch beim Hochwasser 1995 sei der Stadtteil nur knapp einer Katastrophe entgangen: „Es fehlten nur noch drei bis fünf Zentimeter zur Oberkante der Mauer", erläuterte Vogt. Daher beschloss der Rat noch im gleichen Jahr das aktuelle Hochwasserschutzkonzept, das nun umgesetzt wird.
Doch warnt der Leiter der Hochwasserschutzzentrale, dass die Mauer alleine Mülheim keinen absoluten Schutz gebe: „Wenn Hochwasser unter der Rodenkirchener Brücke einbricht, kommt es über Vingst und Buchheim durch die Kanalisation nach Mülheim.“ Dort würde es dann hinter dem Damm genau so hoch stehen wie im Rhein. Vogt wies .. darauf hin, dass das Konzept außerdem vorschreibt, kein Bauland mehr im Überschwemmungsgebiet zuzulassen. Im neuen Hochwasserschutzgesetz des Bundes vom Mai 2005 seien die gleichen Forderungen festgeschrieben.
So dürften für Überschwemmungsgebiete keine Bauleitpläne mehr erstellt werden, die neue Baugebiete ausweisen. Außerdem müssten neue Gebäude so beschaffen sein, dass sie bei Überflutung nicht beschädigt werden und Wasser ungehindert durchfließen kann. Tiefgaragen erfüllten die letzte Bedingung nicht. „Die vergangenen 12 Jahre zeigten allerdings, dass man sich nicht immer daran hält“, meinte er mit Blick auf die Wohnanlage an der Deutz-Mülheimer Straße ..
(Kölner Stadt-Anzeiger, Uwe Schäfer)