Mülheim - Noch vor einem Monat hatten die Mülheimer Bezirksvertreter beschlossen, die Umwandlung von Teilen des ehemaligen KHD-Geländes zwischen Deutz-Mülheimer Straße und Auenweg in ein Gebiet für Wohnen und Dienstleistungen zu beschleunigen. „Immerhin“, so CDU-Fraktionschef Thomas Portz damals, „ist das Gebiet per Ratsbeschluss von 2005 als gemischtes Gebiet für Wohnen und Kleingewerbe vorgesehen.“ Dass die Verwaltung ganz andere Pläne verfolgt, wussten die Politiker zu diesem Zeitpunkt nicht. Die Stadt teilte nun mit, dass dort ein Kabelwerk unterkommen soll.
Albrecht Scherer vom Stadtplanungsamt gab wenige Tage nach jener Sitzung die Auskunft: „Das Gelände könnte auch für NKT interessant sein, denen es in der Carlswerkstraße in Mülheim zu eng wird.“ Damit würden 500 Arbeitsplätze im Stadtbezirk bleiben. „Ich bin sauer, dass die Verwaltung aktiv wird, ohne uns zu fragen“, empörte sich Bezirksbürgermeister Norbert Fuchs. Er habe erst aus der Presse erfahren, dass Bau- und Wirtschaftsdezernent bereits mit NKT verhandeln. „Sie können sich nicht vorstellen, was für eine monströse Halle am Auenweg entstehen würde“, warnte Fuchs. Wenn NKT dort hin käme, entstünden laut Stadtverwaltung eine etwa 300 Meter lange Halle und ein 50 Meter hoher Turm.
SPD und CDU in Mülheim begannen in der Folge, nach Alternativen zu suchen, um sie der Verwaltung vorzuschlagen. „Wir haben Kontakt zur Geschäftsführung des Chemieparks Leverkusen aufgenommen, um einen Standort in Flittard zu finden“, so Fuchs. Parallel dazu brachten die Fraktionen bei der jüngsten Sitzung einen Antrag in die Bezirksvertretung ein. Sein Inhalt: Die Stadtv soll sich ebenfalls um Alternativen bemühen ..
(KStA, Uwe Schäfer)