Mülheim - Liebe Leser, wir hatten am 12.10.08 über die Schließung der türkischen Buchhandlung Ida Kitabevi auf der Keupstrasse berichtet. Heute berichtet der Kölner Stadt-Anzeiger über die türkische Buchhandlung Dort Kitabevi in Dortmund, die diese Angebots-Lücke wieder schliesst. Es ist schon verblüffend, dass die Dichte türkisch-sprachiger Buchhandlungen so gering ist, dass der Dortmunder Buchladen als der “einzige in NRW” bezeichnet wird.
Dabei sollen alleine in Köln knapp 100.000 Türken leben. Entweder lesen die alle Bücher in deutscher Sprache, oder sie lesen eher nicht. In der deutschen Gesellschaft laufen die allermeisten Informationen von Gesellschaft zum Bürger in Schriftform. Wer damit Probleme hat, braucht selbst nach Jahrzehnten Aufenthalt in Deutschland Fachberatung beim Ausfüllen von Formularen, die eigenen Kinder als Übersetzer und sogar vor Gericht einen Dolmetscher.
Das führt zu Verständigungs-Schwierigkeiten: Während sich ein Teil der Bevölkerung überwiegend aus dem Netz informiert, hat sich ein anderer das Buch noch nicht nutzbar gemacht. Da deutet sich ein Riß an: Die Alten werden das Lesen nicht mehr anfangen und die Jungen surfen von vorne herein lieber .. (rb/MF)