Mülheim - Selda Özdag, bekannt aus der WDR-Soap “Die Özdags”, nutzt seit fast zwei Jahren einen leer stehenden Raum in den Hallen des ehemaligen Güterbahnhofs Mülheim-Nord. Mit Freunden baute sie hier das Projekt “Culture Station” auf, einem Treffpunkt für Menschen, die sich hier begegnen, ihre Freizeit verbringen oder einfach nur feiern wollen. Nun droht dem Projekt das Aus.

Die vom Eigentümer Aurelis beauftragte Gebäudeverwaltung will das Projekt nicht länger dulden und droht mit Räumung. Grund: Es bestehe kein gültiger Mietvertrag, Özdag habe Räume unerlaubt weitervermietet .. Versuche, die Probleme durch Treffen zwischen Verwaltung und Özdag einvernehmlich zu lösen, sind fehlgeschlagen.

Die Regionalbeauftragte von Aurelis, Olaf Geist, will trotzdem eine Einigung. Er sichert Özdag’s bisherigen Untermietern einzelne, rechtlich saubere Verträge zu. Eine Vermietung an Einzelpersonen, wie Frau Özdag, käme aus Gründen der Rechtssicherheit nicht in Frage. (KStA, 13.11.08, Uwe Schäfer)

Mülheim - Wie halten wir es mit der Toleranz, besonders der religiösen? Das ist gerade in Mülheim, wo viele Völker Tür an Tür wohnen, eine spannende Frage. Ein Fall erregt zur Zeit Frankreich:  “Ein Gericht in Lille erklärte eine Ehe zwischen zwei Muslimen für ungültig .. Der Bräutigam hatte in der Hochzeitsnacht entdeckt, dass seine Frau keine Jungfrau mehr war.

Wutentbrannt hatte er das Leintuch ohne die erwünschten Blutflecken der Hochzeitsgesellschaft präsentiert und seine Braut in ihre Familie zurückgeschickt .. “ Die Berufungsverhandlung ging so aus: “Der muslimische Informatiker muss vorerst doch verheiratet bleiben. Das hat das Berufungsgerichts im nordfranzösischen Douai entschieden.”