Mülheim - Am Freitagmittag riegelte die Polizei während einer Entschärfung die Straßen um das Rhein-Gymnasium an der Düsseldorfer Straße in Mülheim ab. Lehrer hatten am Morgen im Vorratsschrank des Chemielabors knapp 50 Milliliter explosiver Pikrinsäure in zwei Behältnissen gefunden.

„Wir waren uns nicht sicher, ob genügend Wasser in dem Gefäß war, deshalb haben wir zur Sicherheit die Polizei gerufen“, schilderte der stellvertretende Schulleiter und Chemielehrer Rolf Theil. Wenn Pikrinsäure nicht regelmäßig angefeuchtet wird und mit den Jahren eintrocknet, bilden die zitronengelben Kristalle einen hochexplosiven Sprengstoff. Wird das Gefäß dann bewegt oder aufgeschraubt, können schon 50 Gramm der Substanz die Sprengkraft einer Handgranate entwickeln.

Um 11.30 Uhr schickt das Rhein-Gymnasium seine Schüler vorzeitig nach Hause. 14 Polizisten rücken an und sperren die Straßen. Schaulustige sammeln sich an den rot-weißen Flatterbändern, die Feuerwehr steht mit Rettungswagen bereit. Um 14 Uhr knallt es - ein Entschärferteam der Bundespolizei hat die Säure in einer Grube im Rasen kontrolliert gesprengt .. (KStA, Tim Stinauer)