Mülheim .. Dem Obsthändler Henri Dive (74), der seit 50 Jahren auf dem
Mülheimer Wochenmarkt an der Berliner Straße seinen Stand aufbaut, ist der Unmut über die neue Anordnung des städtischen Marktamtes deutlich anzuhören. Auf seinem Wagen fuhr am Freitag erstmals eine große graue Tonne mit, die Dive am Vortag angeschafft hatte - für das „Nasszeug“. Denn Blätter vom Blumenkohl, leicht angefaulte Äpfel oder auch matschige Weintrauben wollen entsorgt werden ..
Obwohl die Händler ihren Müll selbst beseitigen müssen, läuft der Vertrag der Stadt mit den Entsorgungsfirmen AWB und Remondis weiter. „Weil die Stadt es ja bezahlt, kommen die zweimal täglich angefahren, um nichts zu machen. Dat is wie em Kinderjade“, sagt Michael van Loock (41) und schüttelt den Kopf.
“Wenn die Kollegen aus der Obst- und Gemüseabteilung ihren Müll selbst entsorgen müssen, hätte man gleichzeitig die Standgebühren senken müssen.“ Eine derartige Senkung favorisieren die Verwaltung und die Berufsstandvertretung der Wochenmarkthändler .. Doch zuvor will man fünf Monate testen, ob die Händler selbst für mehr Sauberkeit sorgen können ..
(KStA, Norbert Ramme)