Ruhestörung als Kavaliersdelikt
Mülheim - Liebe Leser, die Fußball-EM ist mit dem bekannt erfreulichen Verlauf vorbei. Nun können auch die weniger erfreulichen Reste des Fußball-Festes entsorgt werden. Wir hatten nach dem Spiel Schweiz- Türkei Anzeige wegen Ruhestörung und Lärmbelästigung erstattet. Hunderte wild hupender Autos kurvten stundenlang um die Blocks und störten die Nachtruhe. Lesen Sie in Auszügen die Stellungnahme der Kölner Polizei dazu:
“Ihre Nachtruhe war durch das Feierverhalten von Fußballfans stark beeinträchtigt. Ähnliche Beschwerden liegen uns aus anderen Stadtteilen vor. Aus polizeilicher Hinsicht sind diese Verhaltensweisen nicht unproblematisch, aber im Ergebnis in Grenzen tolerierbar. Polizeiliches Einschreiten würde mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit zu aggressiven Auseinandersetzungen führen.”
Kommentar: Und aggressive
Auseinandersetzungen mit Fußball-Fans verbietet das Gebot der
angemessenen Reaktion: “Die wollen doch nur spielen ...”. Etwas ganz
anderes ist, wenn sich Demonstranten gegen den Staat, seine
Atomkraftwerke oder Flughafen-Landebahnen versammeln. Dann wird die
“aggressive Auseinandersetzung” auch schon mal gezielt gesucht und die
Protestler mit Wasserwerfern von der Straße gespült. (rb/MF)