Mülheim - Viele Geschäftsinhaber hinter den meist türkisch beschrifteten Schaufenstern können besser Türkisch als Deutsch. Doch wenn die Rede auf die Politik kommt, wiegeln sie alle ab. Sie lassen sich nicht auseinander dividieren.Schon gar nicht nach ihrem Blut, wie der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdogan das nach der deutschen Anerkennung des Genozids an Armeniern im Ersten Weltkrieg versucht hat. „Ich bin Türke“, sagt ein Alevit ganz selbstbewusst.
Aber unterschwellig ist Angst zu spüren. Und zwar vor dem langen Arm Erdogans. Er reiche in etliche der mehr als zwei Dutzend türkische Organisationen in Köln hinein, sagt ein Mann. Andere bestätigen das. Kaum jemand mag seinen Namen in der Zeitung sehen ..
(KR)
Kommentar von Jesses am 19.06.2016
Auf der Keupstraße verlaufen einige Konfliktlinien: Zwischen Kurden und Türken, zwischen Muslimen und Christen, zwischen deutscher Staatsmacht und Migrantenmilieu. Aber das Thema ist schlecht für's Geschäft. Also, Schwamm drüber. So hält der Vorsitzende des Integrationsrates, Taifun Keltek, die Existenz der türkischen Grauen Wölfe mit Sitz wenige Meter weiter am Clevischen Ring sogar für ein "Phantom."