Mülheim/Rhein-Berg - Der bergische Schriftsteller Vinzenz Jakob von Zuccalmaglio hat ihn seinerzeit als „den fleißigsten Bach Deutschlands“ bezeichnet. Grund war die große Zahl von Mühlen, die vom Wasser des Strunder Bachs angetrieben wurden .. „Tierisches Leben in der Strunde führt ein karges Dasein“, beschreibt der Gewässer-Fachmann der Kreisverwaltung, Walter Büttgens, die Situation heute .. Fehlendes Tageslicht und die mangelhafte Wasserqualität lassen nur hartgesottene Amphibien überleben.
Hinzu kommt der „hydraulische Stress“. Der tritt ein, wenn Platzregen fällt. Die Strunde muß dann mehr aufnehmen, als sie vertragen kann: Die ganze Biologie geht den Bach runter, im wahrsten Sinne des Wortes .. Ein naturnahes Gewässer wird die Strunde wohl nicht mehr werden, auch wenn sich die „Regionale 2010“ um diesen Bach kümmern will .. So wird der einst „fleißigste Bach Deutschlands“ in Zukunft wohl mehr geduldet als geliebt werden. Gebraucht wird er schon lange nicht mehr .. (KStA, Malte Ewert)
Kommentar: Die pessimistische Einstellung muss man nicht teilen. Warten wir mal ab, bis der Rad- und Wanderweg an der Strunde fertig ist. Auch der Mensch mit seinem Bedürfnis an Natur und Bewegung ist Teil des Ökosystems. Es müssen ja nicht gleich wieder die Lachse den Bach hochspringen. (rb/MF)