Mülheim - Zwei Jahre auf Bewährung hat ein 54-Jähriger Arbeitsloser vor dem Landgericht bekommen, der im vorigen Jahr eine Mitarbeiterin der Arge angegriffen hatte. Verurteilt wurde er wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung. Der Täter hatte die Frau gewürgt und versucht, die 32-Jährige aus dem Fenster im 2. Stock des Bürgeramts Mülheim zu stoßen. Das Fenster, das in Kippstellung stand, habe sich gar nicht ganz öffnen lassen ..
Der Angeklagte hatte auf die Frage nach seinem Motiv erklärt, er sei von der Frau wiederholt ungerecht behandelt und schikaniert worden, wenn es um seine Unterstützungszahlungen ging. Tatsächlich war ihm mehrmals zu wenig Geld ausbezahlt worden, so dass er unter anderem beim Bezahlen seiner Stromrechnungen in Verzug geriet.
Der Staatsanwalt, der 3 1/2 Jahre Haft gefordert hatte, zeigte ein gewisses Verständnis für den Angeklagten angesichts dieser „erheblichen Unregelmäßigkeiten“ bei der Arge .. Die Richter billigten dem Angeklagten verminderte Schuldfähigkeit zu. Er stand während der Tat unter Alkoholeinfluss. Eine Blutprobe ergab 2,4 Promille.
(KR)