Mülheim .. Wochenlang hielt Ayhan Y. seine marokkanische Freundin Aisha B. in der Wohnung gefangen, quälte und misshandelte sie. Dafür wurde der 25-Jährige voriges Jahr vom Landgericht in Abwesenheit zu elf Jahren und drei Monaten Haft verurteilt. Er hatte sich während des Prozesses in die Türkei abgesetzt.
Gestern standen seine Eltern, die das Verbrechen gedeckt haben, vor Gericht. Beide legten Geständnisse ab, die Mutter ausweichend und mit äußerstem Widerwillen. Sie gilt als Haupttäterin und wurde wegen Beihilfe zur Geiselnahme zu einer 2-jährigen Bewährungsstrafe verurteilt mit der Auflage, an Aisha B. 10tsd. EU Schmerzensgeld zu zahlen. Der Vater, angeklagt wegen unterlassener Hilfeleistung, kam mit sechs Monaten auf Bewährung davon ..
Rechtsmediziner sprachen im Prozess gegen Ayhan Y. davon, an einem lebenden Menschen hätten sie „noch nie ein derartig schweres Verletzungsmuster gesehen“. Wer sind die Eltern, die von der Folter wussten, aber nicht einschritten? Beide leben seit den 60er Jahren in Deutschland, brauchten vor Gericht aber einen Dolmetscher ..
(KStA, Clemens Schminke)