Mülheim - In einem Offenen Brief an Bundespräsident Köhler hat die Giordano Bruno Stiftung die "weltanschauliche Manipulation von Kindern" kritisiert und vorgeschlagen, Kindern zuerst ein "solides Grundwissen" zu vermitteln, bevor man religiöse Vorstellungen an sie heranträgt. Anlass war ein Grußwort Köhlers, das Lesen der Bibel könne ein "wertvoller Beitrag für die frühkindliche Erziehung" sein.
Der Stiftungsvorstand meint, dass die Bibel auf Kinder eine "desorientierende Wirkung" habe. Sie vermittelte "falsche Ansichten über die Natur der Dinge" sowie "ethisch problematische Anweisungen, die dem Stand unserer kulturellen Evolution nicht mehr entsprechen". Die Schule solle den Kindern einen "Schutzraum vor religiöser Beeinflussung" bieten.
Kommentar: Die Missionierung Erwachsener ist teuer und unzuverlässig. Deshalb drängen Religionen früh an Kindergärten und Schulen. Nicht zum Wohle der Kinder, sondern um die eigenen Reihen zu füllen. Schule sollte in erster Linie Wissen und soziale Kompetenz vermitteln. Dazu reichen herkömmliche Fächer und ein ausgewogener Ethik-Unterricht völlig aus. (rb/MF)