Mülheim - Vier Jahre nach dem Attentat in Mülheim ist ein Ermittlungserfolg in weiter Ferne. Bei dem Nagelbomben- Attentat wurden 22 Menschen verletzt. 2500 Anwohner wurden von der Polizei befragt, aber die schwiegen sich meist aus.
„Wir fassen ihn“. Die Schlagzeile einer Zeitung hing im Kriminalkommissariat 11 im Polizeipräsidium. Doch vier Jahre später ist bei den Fahndern Ernüchterung eingetreten. Die Chance, den Nagelbomber zu finden, ist auf ein Minimum gesunken:
„Wir haben nichts, was für eine Anklage reicht“, sagte Oberstaatsanwalt Rainer Wolf, „Bei den Recherchen sind wir auf eine Mauer des Schweigens gestoßen.“ An bestimmten Punkten komme man einfach nicht mehr weiter. (KR, Daniel Taab, 17.07.08)
Die Geschichte, anders herum erzählt, lautet so: Oberstaatsanwalt Wolf konnte, wie die ermittelnde Polizei, nicht ausschließen, dass es sich um eine Auseinandersetzung im Drogenmilieu handelte. Denn nach der Beschlagnahmung mehrerer Zentner Heroin auf der Keupstraße mussten die Karten neu gemischt werden. Und weil zu dieser Zeit keiner der Beteiligten und Zeugen schon etwas vom NSU, aber sehr wohl von den Rauschgiftgeschäften wusste, haben alle lieber den Mund gehalten.