Abtransport der Opfer (Bild Spiegel)
15.01.2008
Ungereimten im Prozeß
Türkei - Unsere türkischen Mitbürger fordern zu Recht vom deutschen Staat Gleichberechtigung und Toleranz. Die Demonstrationen von Aleviten und Kurden der letzten Zeit zeigen eine selbstbewußte demokratische Grundhaltung. Man kann dabei aber nicht außer Acht lassen, wie das Mutterland Türkei mit Minderheiten umgeht.

Dort wird aktuell der Prozeß um die ermordeten christlichen Verlagsangehörigen geführt. Wie der DLF berichtet, kommt es im Prozeßverlauf zu Ungereimtheiten. Der Haupttäter benutzt eine Waffe, die von der Polizei wenige Tage zuvor beschlagnahmt wurde. SMS und Telefonate zwischen Staatsanwaltschaft und Täter geben Rätsel auf. Auch sind Teile der belastenden Videoaufnahmen plötzlich verschwunden.

Vor diesem Hintergrund berichtet ein deutscher, christlicher Priester, dass es in der türkischen Bevölkerung und den Institutionen eine grotesk übertriebene Wahrnehmung christlicher Missionstätigkeit gebe. Den meisten der 80 Mio. Türken dürfte noch nie einer der 100tsd verbliebenen Christen über den Weg gelaufen sein. (rb/MF)