Mülheim / Porz - Immer mehr Wissenschaftler und Wirtschaftsführer entkräften das Argument, dass Nachtflüge für das Gedeihen der Volkswirtschaft notwendig seien. Im Gegenteil: Die Anzeichen mehren sich, dass Flugbewegungen zu nachtschlafender Zeit überwiegend nur Flughäfen, Logistikkonzernen und der Tourismusbranche nutzen. Deutlich weniger der Industrie und Allgemeinheit.
Dass Nachtflüge im hohen Maß Arbeitsplätze schaffen oder sichern, erweist sich ebenfalls mehr und mehr als nicht belegbar. Dies hat für den Großraum Köln u.a. der Chemnitzer Wirtschaftswissenschaftler Thießen festgestellt. Dort wird rund um die Uhr nahezu ohne Beschränkungen geflogen. In der Zeit zwischen null und fünf Uhr ist der Airport Konrad Adenauer der lauteste in Europa.
Wie es mit den Nachtflügen in Köln weitergeht, hat im April das Landesverwaltungsgericht in Münster zu klären, wenn es über die Klagen Siegburgs u.a. Kommunen entscheidet. Auch im anlaufenden NRW-Wahlkampf wollen die Wähler wissen, ob die Politiker nachts für Ruhe sorgen werden. CDU-Spitzenkandidat Röttgen stammt aus dem Rhein-Sieg-Kreis, der stark vom Nachtfluglärm betroffen ist.
(KStA)