Buchheim - Staatsanwaltschaft und Polizei geben bekannt: Am zweiten Weihnachtstag (26.12.) hat eine 26-jährige Frau ein gesundes Mädchen zur Welt gebracht. Nach der Geburt wickelte sie das Neugeborene in Laken und überließ es sich selbst. Als der Ehemann (36) die Rettungskräfte alarmierte, war dem Säugling nicht mehr zu helfen. Nach bisherigen Erkenntnissen gebar die bereits dreifache Mutter das Mädchen in den Vormittagsstunden im Badezimmer ihrer Wohnung und wickelte den Säugling anschließend vollständig in Laken. Dann legte sie ihr Baby auf den Boden, reinigte sich sowie die Toilette und verließ den Ort der Geburt, ohne sich weiter um ihr Neugeborenes zu kümmern.
Ihr Mann wurde wenig später durch Geräusche auf den eingewickelten Säugling aufmerksam und rief nach eigenen Angaben zunächst einen Freund an, um sich zu beratschlagen. Erst nach diesem Telefonat verständigte er die Rettungskräfte, die dem Mädchen trotz sofortiger Reanimation nicht mehr helfen konnten, es verstarb noch vor Ort. Eine heute durchgeführte Obduktion ergab, dass das äußerlich unverletzte Mädchen lebend geboren wurde und lebensfähig war. Todesursächlich dürfte nach bisherigen Feststellungen Unterkühlung in Kombination mit Ersticken durch weiches Bedecken sein.
Die 26-Jährige gibt an, die Tat aus Scham begangen zu haben, da ihr Ehemann nicht der Vater des Kindes sei. Sie wird heute dem Haftrichter vorgeführt. Gegen den 36-Jährigen, der um diesen Umstand wusste, wird wegen unterlassener Hilfeleistung ermittelt. (de)
Kommentar: Die Mutter läßt das Kind alleine, der Vater ruft erst mal einen Kumpel an. In der Zwischenzeit ist das möglicherweise erwünschte Ergebnis eingetreten und das Kind tot. Aber - lernt man im Gefängnis Menschlichkeit? (rb/MF)