Die weiterhin vermißte Lotis Kohls
13.05.2012
Neuauflage "Mord ohne Leiche"
Mülheim / Köln - Das Kölner Landgericht steht vor einem spannenden Mammutprozess. Am Dienstag beginnt die Neuauflage um den „Mord ohne Leiche“. Der Indizienprozess an der 11. Großen Strafkammer ist bis zum 29. November terminiert; vorgesehen sind 54 Verhandlungstage. Angeklagt sind ein Autoschlosser, seine Schwester und der Schwager. Ihnen wird der Mord an einer 33-jährigen Filipina vorgeworfen.

Die Frau ist seit April 2007 spurlos verschwunden. Das Landgericht hatte das Trio 2009 zu lebenslangen Haftstrafen verurteilt. Die Anwälte waren gegen das Urteil vorgegangen. Deshalb hatte der Fall im Dezember 2011 die obersten Richter auf den Plan gerufen. Der BGH in Karlsruhe befasste sich damit, ob der Lauschangriff im Auto des Verdächtigen vor Gericht verwertet werden dürfe. Das Ergebnis war ein Paukenschlag:

Der Lauschangriff war nicht rechtens. Der Fall wurde an die Kölner Richter zurückverwiesen. Der Ex-Mann der Vermissten äußerte sich, als er allein im verwanzten Auto saß: "Wir haben sie totgemacht. Die wird auch nicht wieder“. Oder: „Oho, I kill her, oh yes, oh yes, and this is my problem.“ Das Gericht hatte diese Äußerungen als "nicht zu unterschätzendes Indiz“ gewertet. Dem wollte sich der BGH nicht anschließen. (KR)