Die immer noch vermisste Lotis K. (Bild Polizei Köln)
16.12.2011
Lauschangriff im Auto erlaubt?
Mülheim - Mehr als vier Jahre nach dem Verschwinden der damals 33-jährigen Lotis K. aus Mülheim ist der Kriminalfall wieder ein Thema für die Richter. Diesmal für die obersten Richter in Deutschland. Der Bundesgerichtshof verhandelt seit Mittwoch darüber, ob der "Mord ohne Leiche" in Köln neu aufgerollt werden muss.

Die zentrale Frage für die Karlsruher Richter: Dürfen abgehörte Selbstgespräche im Auto als Indiz vor Gericht verwertet werden? War der Lauschangriff der Polizei zulässig, um einen Mann, seine Schwester und den Schwager des Mordes an seiner verschwundenen Frau zu überführen?

Das Trio war in Revision gegangen, nachdem es zu lebenslanger Haft verurteilt worden war. Der Mann hatte im Auto gesagt, er habe die Frau "totgemacht". Ermittler hatten den Wagen des Mannes verwanzt. Das Landgericht Köln hatte auch diese Äußerungen als Indiz für die Tat gewertet. (KR)