Mülheim - Seit Tagen lebten die Mieter eines Mehrfamilienhauses in der Angst, ihre Wohnungen zu verlieren. Im Prozess um den Mord ohne Leiche hatte die Verteidigung beantragt, den Wohnkomplex abreißen zu lassen, weil die Staatsanwaltschaft dort die Leiche der bis heute verschwundenen Philipina Lotis K. vermutete.
Doch die Schwurgerichtskammer hat den Antrag jetzt als "ungeeignet" abgelehnt. Nach Überzeugung der Kammer habe die Polizei seinerzeit in Mülheim "ausreichend ermittelt". "Die zur Wahrheitsfindung zumutbaren und erforderlichen Aufklärungsmaßnahmen im Hinblick auf das Auffinden des Leichnams auf der ehemaligen Baustelle an der Deutz-Mülheimer-Straße sind durch die Ermittlungsbehörden bereits erfolgt", heißt es in der gerichtlichen Stellungnahme.
Staatsanwalt Bastian Blaut hatte den Antrag von Anfang an für "unrelevant" erklärt. Es deute zwar einiges darauf hin, dass die Leiche seinerzeit dort abgelegt wurde. Immerhin hatten damals speziell ausgebildete Leichenspürhunde in dem Wohngebiet angeschlagen. Der Ermittler geht aber davon aus, dass die Leiche nur vorübergehend dort lag und inzwischen "längst fortgeschafft wurde" ..