Mülheim - Sonntag, 28.10.07, ca. 17 Uhr. Wir kommen mit dem Auto aus Richtung Dellbrück über die Bergisch Gladbacher Strasse und wollen an der Kreuzung Keupstrasse nach links in die Montanusstrasse einbiegen. Der Verkehr stockt. Überall flackert Blaulicht, Polizeisirenen sind zu hören. An den Straßenecken stehen aufgebrachte Türken, brüllen Drohungen, schütteln wütend die Fäuste. Die meisten haben Knüppel in den Händen. In der Keupstrasse sind Menschentrauben zu sehen, in denen offensichtlich aufeinander eingeprügelt wird.
Wenige Meter weiter vor der türkischen Süßwarenbäckerei Montanus- Ecke Rüdesheimer Strasse stehen Polizeiwagen. Mehrere Polizisten nehmen gerade einen türkischen Jugendlichen fest. Mir geht spontan durch den Kopf “Jetzt haben wir den Ärger aus dem Nordirak mit Türken und Kurden auch in Mülheim, herzlichen Glückwunsch!"
Ich weiß nicht, was zu dieser offenen Straßenschlacht geführt hat, die Zeitungen werden es wohl morgen berichten. Es ist nicht die erste Auseinandersetzung dieser Art. So stelle ich mir die Demokratie nicht vor. Es gab ja auch in Deutschland Zeiten, in denen bewaffnete Prügelhorden unterwegs waren und auf Mitbürger eingeschlagen haben. Solche Zustände kann eine Demokratie nicht dulden. (rb/MF)