Die Schauspieler Aylin Tezel als Selda Oezkan und Hilmi Sözer als Aka Oezkan in einer Szene der NDR-"Tatort"- Folge "Wem Ehre gebührt"
28.12.2007
Tatort-Regisseurin „kalt erwischt”
Mülheim - Ein weiterer Konflikt, dessen Wurzeln in der Türkei liegen, beschäftigt jetzt die deutsche Öffentlichkeit. Seit Jahrhunderten fühlt sich die islamische Minderheit der Aleviten von der Mehrheit der Sunniten unterdrückt. Mit der Unterdrückung einher gingen auch Verleumdungen, so z.B. die Unterstellung, Aleviten neigten zum Inzest. Da auch die Aleviten mit ihrem Gemeindezentrum in Mülheim im alten Postgebäude auf der Montanusstrasse unsere Nachbarn sind, interessiert uns dieser Konflikt. Der Stadt-Anzeiger berichtet:

“Regisseurin und Drehbuchautorin Angelina Maccarone hat ihre ARD-"Tatort"-Folge "Wem Ehre gebührt" gegen Kritik der Alevitischen Gemeinde Deutschland verteidigt .. Es sei ihr völlig fern gelegen, eine Minderheit wie die Aleviten so in Aufruhr zu versetzen .. In dem NDR-Krimi ging es um Inzest und einen Mord innerhalb einer alevitischen Familie. Der Film hatte scharfe Proteste der Alevitischen Gemeinde Deutschland ausgelöst .. Weil über die Feiertage hinweg keine zivilrechtliche Entscheidung möglich gewesen sei, sei vom Berliner Verein Anatolischer Alleviten .. eine Strafanzeige wegen Volksverhetzung gestellt worden, bestätigte Generalsekretär Ali Ertan Toprak."
Kommentar: Schon mal einen Spielfilm gesehen? Wer lesen kann, ist da klar im Vorteil: "Die Ähnlichkeit mit lebenden Personen und Ereignissen ist rein zufällig und frei erfunden." So muß sich die Kunst vor denen schützen, die den Unterschied zwischen Märchen und Wirklichkeit nicht begreifen. Politische Konflikte gehören in den politischen Raum und nicht Künstlern um die Ohren gehauen. (rb/MF)