Rat der Religionen (Bild Neuapostolische Kirche Köln)
05.11.2008
Kritik an Schramma
Mülheim/Köln - Liebe Leser, friedliches Zusammenleben geht nur mit gegenseitigem Kennenlernen und gutem Willen. Deshalb ist der von OB Schramma initiierte “Rat der Religionen” eigentlich eine gute Sache. Leider angelegt als gepflegter Debattierclub, aus dem keine lauten Töne zu hören sein sollen. Aktuell sind Schramma und Sozialdezernentin Bredehorst verärgert, weil Mitglieder des Rates ihre heile Welt stören.

Die alevitische und die armenische Gemeinde in Köln beklagen mit unterschiedlicher Gewichtung, so doch eines gemeinsam: Im Rat der Religionen sitzen mit DITIB und Milli Görüs Organisationen, die aggressiv, demokratiefeindlich und intolerant sind. Im Fall der Armenier handelt es sich um nicht weniger als um einen Völkermord, der von den Türken geleugnet wird. Die Armenier fordern, dass darüber geredet wird.

Schramma reagiert, wie so oft, pampig: Der Stil der Vorwürfe sei bedauerlich. Nein, das sind Probleme des Heimatlandes, darüber wollen wir hier nicht sprechen, so Bredehorst. Das aber müßte sie aus dem Studium besser wissen: Jeder nimmt seine Probleme mit. Gerade heute wird in Düsseldorf gegen einen PKK-Funktionär verhandelt, der in Deutschland für den Krieg der Kurden in der Türkei Gelder erpreßt hat.  (rb/MF)