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11.10.2007
NRW kämpft gegen Zwangsheirat
Mülheim - Angesichts der Bevölkerungszusammensetzung in Mülheim ist diese Meldung der Landesregierung für uns interessant: "Die Landesregierung will den Kampf gegen erzwungene Eheschließungen unter Ausländern verstärken. Das Kabinett beschloss am 09.10.07 ein "Handlungskonzept zur Bekämpfung von Zwangsheirat" .. Zu dem 10-Punkte-Plan gehören gezielte Fortbildungen von Lehrern, Richtern oder Polizisten, die mit Betroffenen in Kontakt kämen. Zudem soll die Online-Beratung bekannter gemacht werden und der Druck auf den Bundestag erhöht werden, Zwangsheirat zu einem eigenständigen Straftatbestand zu machen ..

Die frauenpolitische Sprecherin der Fraktion der Grünen im Düsseldorfer Landtag, Barbara Steffens, kritisierte das neue Konzept als "zu kurz". Sensibilisierung und Aufklärung gegen Zwangsheirat sei zwar gut und richtig, reiche aber nicht aus, erklärte Steffens.

So müsse das Mädchenhaus Bielefeld als letzte landesfinanzierte Zufluchtstätte seine Plätze reduzieren, weil die Landesregierung die Zuschüsse gestrichen hätte, kritisierte Steffens und forderte mehr "anonyme Unterbringungsplätze für Mädchen, die sich vor ihren Familien in Sicherheit bringen müssen". Die Landesregierung solle besser für aufenthaltsrechtliche Änderungen eintreten. Nur dann könnten beispielsweise in den Ferien verschleppte Mädchen auch nach mehr als sechs Monaten wieder nach Deutschland zurückkehren. (WDR)