Mülheim / Frankreich -
Die französische Nationalversammlung hat mit der Zustimmung zu einem Entwurf für ein umstrittenes Völkermord-Gesetz eine schwere diplomatische Krise mit der Türkei ausgelöst. Das in erster Lesung gebilligte Gesetz stellt die Leugnung offiziell anerkannter Völkermorde unter Strafe. Nach französischer Lesart fallen darunter auch die Verbrechen an den Armeniern im Osmanischen Reich 1915-1917.
Die Türkei als Rechtsnachfolgerin des Osmanischen Reiches bestreitet einen Genozid. Ankara rief aus Protest seinen Botschafter zurück. sMinisterpräsident Recep Tayyip Erdogan werde darüber hinaus in Kürze die Entscheidungen bekanntgeben, die Ankara infolge des Parlamentsvotums in Paris getroffen habe.
(T-Online)
Kommentar: Die Armenier-Lüge wird zu Recht mit den Juden-Lügen verglichen. Natürlich hat die Türkei recht, wenn sie die Franzosen auf ihren Algerien-Krieg hinweist. Die Türkei könnte auch USA, Russland und China auf ihre verschwiegenen Völkermorde hinweisen. Aber keiner darf sich hinter dem Völkermord eines anderen verstecken. Es ist und bleibt das schlimmste Verbrechen der Welt. (rb/MF)