Präsident Erdogan im Oktober 2008 in Köln
21.03.2010
Erdogan droht Armeniern
Mülheim/Ankara - Der Streit um die Armenier-Verfolgungen im Ersten Weltkrieg könnte schlimme Folgen für rund 100.000 Armenier haben, die illegal in der Türkei leben und arbeiten. Ministerpräsident Erdogan droht damit, sie abzuschieben: "Wenn nötig, werde ich ihnen sagen: Los, haut ab in euer Land. Sie sind nicht meine Bürger. Ich muss sie nicht in meinem Land dulden."

Hintergrund der bösen Worte ist eine Resolution eines US-Repräsentantenhaus-Ausschusses, der die Armenier-Verfolgungen als Völkermord eingestuft hatte. Was sich übrigens mit der Meinung der meisten freien Staaten dieser Welt deckt. Aber Herrn Erdogan geht das, wie den meisten seiner Landsleute, mächtig gegen den Strich und sie hauen auf jeden, der sich eine abweichende Meinung leistet. (KStA, 17.03.10)

Man könnte Herrn Erdogan ja Unterstützung anbieten: Sind die 100.000 Armenier aus dem Land, schickt Deutschland 100.000 illegal hier lebende Türken nach Hause. Die besetzen dann die freigewordenen armenischen Arbeitsplätze. Sollten dabei in Deutschland Arbeitsplätze freiwerden, können die mit Christen besetzt werden, die gerade aus dem Irak vertrieben werden. Absurd? Leider Alltag. (rb/MF)