Mülheim / Ankara - Die regierende islamisch-konservative Gerechtigkeitspartei will die Zulassung des Kopftuches an den Universitäten in der Türkei gesetzlich verankern. Schon bei seinem Amtsantritt vor über sieben Jahren hatte Ministerpräsident Tayyip Erdogan seinen Anhängern eine Aufhebung des Kopftuchverbotes versprochen.
Für Erdogan eine Frage der Religionsfreiheit. Und auch Staatspräsident Abdullah Gül will damit ein Zeichen setzen, denn auch für ihn ist das Kopftuch eine Herzenssache: Seiner Frau Hayrünissa wurde in den 90er Jahren die Immatrikulation an der Uni Ankara verweigert, weil sie ein Kopftuch trug. (KStA)
Kommentar: Erneut erweist sich Erdogan als moderner Islamist. Das verheimlicht er nie, er formuliert das nur anders. Ein Mann von Ehre also, mit klaren Zielen. Gestützt durch Islam und Nationalismus wird er sich als nächstes das türkische Militär unterwerfen. Für das alte Europa wird er auch dafür beruhigende Worte finden. (rb/MF)