Mülheim / Köln - Die vier großen muslimischen Verbände verschieben erneut ihre Entscheidung über eine weitere Teilnahme an der Islamkonferenz. Die Türkisch-Islamische Union Ditib habe die für diesen Freitag in Köln geplanten Gespräche überraschend abgesagt, sagte der Vorsitzende des Zentralrats der Muslime, Ayyub Axel Köhler, der Deutschen Presse-Agentur dpa am Donnerstagabend.
De Maizière bekräftigte, dass die Mitgliedschaft des Islamrats in der Konferenz vorerst ruhen solle. Er sei außerstande, sich derzeit mit Vertretern dieser Organisation an einen Tisch zu setzen. Der Grund sind strafrechtliche Ermittlungen gegen Milli Görüs, der größten Gruppe im Islamrat, unter anderem wegen des Verdachts der Geldwäsche und der Bildung einer kriminellen Vereinigung .. (KStA)
Kommentar: Die Islam-Verbände solidarisieren sich eher mit einem der ihren als mit dem deutschen Staat. Selbst wenn dem Kollegenverein kriminelle Machenschaften vorgeworfen werden, steht die Gemeinschaft im politischen Machtpoker zusammen. Der Rückzug wird bei den Anhängern nicht als Schande gesehen, weil die Islamkonferenz als Veranstaltung der Ungläubigen wenig Autorität geniesst. (rb/MF)