Bilder von Köln, dem Dom oder Karten von Deutschland gibt's keine. Die Kinder sollen sich schließlich zuhause fühlen .. (rb/MF)
28.05.2023
Privilegierter Sprachunterricht

Mülheim - Der Klassenraum ist bunt wie ein Reisebüro. Farbbilder kultureller Besonderheiten und Sehenswürdigkeiten der Türkei hängen an den Wänden. Landkarten mit Provinzen und Verwaltungsbezirken der Türkei ergänzen das Angebot.

Ein normales Bild für eine Schulklasse in der Türkei. Allerdings ist das hier eine katholische Grundschule in Köln. Hier wird der herkunftssprachliche Unterricht in einen kulturellen und politischen Zusammenhang eingebettet. Im Prinzip eine gute Idee.

Allerdings können Kinder aus deutschen Familien am herkunftssprachlichen Unterricht Türkisch nicht teilnehmen. Für sie sind Fremdsprachen wie Englisch, Französisch, Spanisch und Latein im Angebot. So ebnet man den Weg in eine - nicht nur sprachliche - Parallelgesellschaft. (rb/MF)

Kommentar von Polenta am 28.05.2019

Herkunftssprachlicher Unterricht (HSU) ist ein freiwilliges Angebot. Wenn nicht genug Schüler einer Herkunft zusammenkommen, gibt es keinen HSU. So sind wir Polen, Portugiesen, Inder, Schweden, etc. auf Deutschland's Schulen meist außen vor. Die Türken aufgrund starker Vermehrung und Zuwanderung nicht. Hier wird von Staats wegen die Mehrheit privilegiert und die Minderheiten diskriminiert ..

Kommentar von Mülheimia am 27.05.2022

Unsere Tochter wollte auf der Gesamtschule Holweide in der Oberstufe Türkisch als weitere Fremdsprache wählen. Aus der einfachen Erkenntnis, das das bei der späteren Berufswahl von Vorteil sein könnte. Sie durfte den Kurs aber nicht belegen, weil ihre Eltern keine Türken, sondern Deutsche sind, Stichwort HSU. Sie musste statt dessen auf das höchst "lebendige" Latein umschwenken, weil der Spanischkurs bereits voll war. Das alles glauben sie vielleicht nicht, es war aber so ..

Kommentar von Parallelpitter am 29.05.2023

Aber das ganze Entgegenkommen wird nicht gewürdigt. Im Gegenteil. Zwei Drittel der Deutschtürken wählen den Diktator Erdogan. Für sie ist Demokratie ein Zeichen der Schwäche. In ihrer Welt befiehlt ein Führer und sie folgen ihm. In der Familie, im Beruf, in der Politik. Hatten wir in Deutschland auch schon mal. Ist nicht gut ausgegangen. Warum wir deshalb den türkischen Nationalismus in Deutschland auch noch nach Kräften unterstützen, ist mir völlig schleierhaft ..