BRD - Ein Rückblick: Die regierungskritische türkische Zeitung Zaman stellte ihren Betrieb in Deutschland zum 30. November 2016 ein. Als Grund für die Entscheidung gab die Zeitung Bedrohungen ihrer Abonnenten an:
„Unsere Abonnenten werden besucht und bedroht, wenn sie weiter abonnieren", so äußerte sich Süleyman Bag von der Geschäftsleitung. Man wolle aber nicht, „dass Kollegen oder Abonnenten zu Schaden kommen."
„Seit Beginn des Streits zwischen Erdogan und Gülen hat die Zeitung durch Boykottaufrufe und Drohungen der Erdogan-Anhänger viele Leser und Abonnenten verloren“, so der Hessische Rundfunk. (DTN, 09.06.16)
Zaman publiziert in Deutschland auf türkisch, in anderen Ländern gibt es Zaman in der Landessprache. Sicher ein Grund, warum nur wenige Deutsche das Blatt lesen. Entsprechend gering ist nun die Unterstützung durch die deutsche Öffentlichkeit, obwohl der türkische Staat mit dem Blatt auch die Meinungsfreiheit in Deutschland beschädigt.
Der Artikel oben nennt als Nachrichtenquelle die Deutsch-Türkischen Nachrichten (DTN). Die sind nahezu spurlos vom Medienmarkt verschwunden. Obwohl sie um eine differenzierte Darstellung der türkischen Politik bemüht war. Oder gerade deswegen. Und natürlich wegen ihrer Nähe zur Gülen-Bewegung ..
Auch das Schulzentrum auf der Arnsberger Straße in Buchheim, das der Gülen-Bewegung zugerechnet wird, wurde angegriffen. Zum einen durch Proteste vor Ort, die Polizei musste das Gebäude schützen. Zum anderen durch Boykott-Aufrufe. Etliche verängstigte Eltern nahmen ihre Kinder von der Schule oder verzichteten auf eine Einschulung.