Tayfun Keltek's erhobener Zeigefinger .. (Bild Bause)
15.03.2024
Sprache ist Heimat

Mülheim - Hier wird Deutsch gesprochen – das war bis vor einigen Jahren das Dogma an vielen Kitas. Auch heute meinen etliche Pädagogen, dass die deutsche Sprache nur gelernt wird, wenn sie durchgängig gesprochen wird.

Dagegen mein Tayfun Keltek, der Vorsitzende des Kölner Integrationsrates: „Wer einem Kind verbietet, seine Muttersprache zu sprechen, sagt: Du gehörst nicht hierher. Mehrsprachigkeit ist eine Realität, die wir akzeptieren und fördern müssen.“

Der Integrationsrat fordert zusätzliche mehrsprachige Kitas, eine Beratungsstelle für Einrichtungen und den besseren Einsatz von Fördergeldern. Die Muttersprache zu vergessen, könne schlimme Folgen haben, meinte auch Sprachforscherin Leist-Villis. (KR)

Kommentar von Asinus am 15.03.2021

Kein Kind hat bei der Geburt eine bestimmte Sprache oder Nationalität. Das wird ihnen von den Erwachsenen beigebracht. So lernen viele türkische Kinder in Deutschland, dass man stolz darauf ist, ein Türke und Moslem zu sein. Das setzt die Kinder automatisch in ein Spannungsverhältnis zur mehrheitlich deutschen und christlichen Gesellschaft. Eigenes Versagen und unerfüllte Wünsche werden als rassistisches und diskriminierendes Verhalten der deutschen Gesellschaft gedeutet. Das ist bequem und man bekommt von den eigenen Leuten dafür viel Beifall. Tayfun Keltek als Vertreter türkischer Interessen möchte, dass das auch so bleibt.

Kommentar von Archivar am 16.03.2021

Damit es nicht in Vergessenheit gerät: Bei seinen Reden in Düsseldorf und Köln sagte Erdogan: "Ich bin auch Euer Präsident! Lernt Deutsch, aber bleibt, wer ihr seid! Bildet einen Staat im Staat, aber nennt es nicht so." Seine Zuhörer verstehen und glauben ihm, denn sie sprechen dieselbe Sprache ..

Kommentar von Lehrer Lempel am 15.03.2022

Um in einer zunehmend komplexeren Welt klar zu kommen, musst man zumindest eine Sprache gut beherrschen, am besten die des Landes, in dem man lebt. Eine zweite Sprache gehört auch zur Grundausstattung, am besten eine Weltverkehrssprache wie Englisch. Und erst an dritter Stelle kommt die Sprache eines eventuellen Herkunftslandes, in dem man ja nicht wohnt, sondern nur noch Urlaub macht. Wer die Reihenfolge auf den Kopf stellt, betreibt ungenierten Nationalismus und eine Parallelgesellschaft ..

Kommentar von Colonia am 15.03.2023

Sprache ist Heimat? Sicher. Sprache ist auch Herrschaft. Viele Fremdworte zeugen von der Kolonie am Rhein von ihrer Gründung durch die Römer, dann die Besatzung durch die Franzosen, die Preußen und nach dem Krieg durch die Engländer. Jetzt machen sich die Orientalen breit und wollen ihrer Sprache, Glauben und Kultur mehr Geltung verschaffen. Sowas geht natürlich nur auf Kosten von anderen, wie gehabt ..