Mülheim - Auf der Baustelle an der Danzier- Ecke Deutz-Mülheimer Straße tut sich nichts mehr, wie auch am Laurenz Carré in der City. Bei beiden Baustellen ist der Projektentwickler die Düsseldorfer Gerchgroup.
Die Firma führte als Grund für die Probleme das Marktumfeld und erschwerte lagespezifische Rahmenbedingungen an. So bestand die Kölner Politik auf dem Wohnungsbau am Laurenz Carrè, was die Guppe zuletzt ablehnte.
Jetzt ist die Gerchgroup offenbar pleite. Die ehemalige Flächen der Deutz AG im Mülheimer Süden wird auf der Website von Gerch „Little Deutz Quartier Köln“ genannt. (KR, 22.08.23)
Wer jetzt zur Begründung der Pleite anführt: "Die Bau- und Immobilienwirtschaft leidet unter gestiegenen Baupreisen in Kombination mit den stark gestiegenen Zinsen", der soll auch erklären, warum die Baustelle des Deutz Quartiers in Mülheim noch in der absoluten Tiefzins-Phase verlassen wurde.
Wenn alle Beteiligten bei der Grundstücksverwertung nur auf den möglichst hohen Kaufpreis schielen, kommt es genau zu solchen Zocker-Unfällen. Daran hat die Stadt eindeutig eine Verantwortung. Warum ist die städtische Immobilien AG GAG nicht zum Zuge gekommen? Weil sie kaufmännisch verantwortlich wirtschaftet. Die hätte weniger für das Grundstück bezahlt, dafür stünden da heute Häuser drauf. In denen Sie, lieber Leser, eine neue Wohnung beziehen könnten ..
Ich bin Mitglied in einer Kölner Wohnungsbaugenossenschaft. Die kommt an solche Grundstücke nicht ran, weil sie keine Mondpreise zahlen kann. Dafür gibt es meine Genossenschaft seit 1898. Ein wenig länger als die tollen Projektentwickler, die hier die Karre in den Dreck gefahren haben ..