Köln - 418-mal zogen Kölner dieses Jahr ein Messer, um einen Raub, eine Bedrohung, Körperverletzung oder sogar einen Totschlag zu begehen. Allerdings waren die Zahl 2019 mit 546 noch höher. Vor einem Rückgang sollte man aber nicht sprechen.
Durch den Lockdown war das Ausgehverhalten, besonders der jüngeren Männer, stark eingeschränkt und damit auch die möglichen Konfliktsituationen. Jetzt prüft die Landesregierung die Voraussetzungen, damit Kommunen Waffenverbotszonen erlassen können.
Über das Jahr hinweg registrierte die Polizei die meisten Messertaten in Kalk, Mülheim, Deutz und der Innenstadt. Zu den Gegenmaßnahmen zählt neben den Verbotszonen das Gespräch mit den Eltern junger Männer und eine Ausweitung der Überwachung mit Kameras. (rb/MF)
Waffen zu verbieten, ist immer ein Zeichen von Hilflosigkeit. Auch mit einem Stuhlbein kann ich eine verhasste Person übel zurichten oder mich gegen einen unvermittelt auftauchenden Einbrecher wehren. Es ist nie die Waffe, die tötet, sondern die Hand, die sie führt. Ich habe vier Gewehre und zwei Revolver in meinem Waffenschrank, ich bin Sportschütze. Bin ich deshalb eine Gefahr für die Menschheit? Wenn jemand einen Nebenbuhler mit dem Auto attackiert, verbieten wir das Autofahren? Nur weil einer auf die Idee kam, sein Auto als Waffe zu benutzen? Wir müssen an die Köpfe der Leute heran. In denen werden die Entscheidungen getroffen, ob man sich friedlich streitet oder mit Waffengewalt ..
Die Quelle für den Artikel ist die Printausgabe des KStA vom 04.11.21. Online ist der Artikel nur Abonnenten zugänglich. Am 30.10.21 sagte der WDR zur Ursachenforschung der Messerattacken: "Oft hätten Polizeibeamte es mit jungen Tatverdächtigen mit Migrationsgeschichten zu tun .. Die Tatverdächtigen seien ganz anders sozialisiert und hätten ein anderes Verteidigungsverständnis. "Der Umgang mit Waffen sei immer kulturell geprägt," sagt der Kriminalpsychologe Thomas Bliesener.