Justitia mit verbundenen Augen. Sie ist aber nicht blind, sondern urteilt unparteilich - ohne Ansehen der Person. (Maarten van Heemskerck, 1556, Wikipedia)
03.07.2016
Was ist gerecht?

Köln - Der so genannte Frank S. bekommt für sein Messer-Attentat auf Oberbürgermeisterin Henriette Reker eine Freiheitsstrafe von 14 Jahren. Der Raser vom Auenweg bekommt für den von ihm verursachten tödlichen Unfall zwei Jahre auf Bewährung.

Zwei Urteile aus jüngster Zeit, die sehr unterschiedlich sind. Nun hat jeder Richter immer nur den konkreten Einzelfall zu beurteilen und kann nicht alle anderen Urteile zum Vergleich heranziehen. Das würde unser Rechtssystem überfordern.

Der Unterschied liegt im Vorsatz: Der Raser hat gedankenlos auf's Gas gedrückt, der Attentäter planvoll gehandelt. Das eine führt zu einer milderen Strafe, das andere wird besonders übel genommen. Die bittere Pointe: Miriam vom Auenweg ist tot und Henriette lebt noch. (rb/MF)