10.09.2024
Schämen - wofür?

Mülheim - RadioRechtsRhein ist ein fiktiver Sender, der sich mit Hörerfragen beschäftigt. Besonders gerne mit Fragen aus dem Spannungsfeld zwischen "Ich bin stecken geblieben" und "Ich will weiterkommen".

RadioRechtsRhein schreckt als philosophischer Nussknacker auch vor schwierigen Fragen nicht zurück. Ein Hörer ist es leid, sich für Holocaust und Weltkrieg zu schämen. Wenn "Deutsch" sein das einzige sei, was ihn mit der Vergangenheit verbindet, sei das Rassismus.

RadioRechtsRhein versteht die Logik. Aber Logik ist eine Mausefalle, man klemmt sich schnell die Finger. Denn wer fragt, warum sich die Deutschen überhaupt schämen? Weil sie den Krieg begonnen haben oder weil sie ihn verloren haben? (rb/MF)

Kommentar von Hiroschämer am 11.09.2022

Welche Nation schämt sich denn sonst noch ihrer Kriege? England und Russland wegen Afghanistan? Die USA wegen Vietnam, Japan und Irak? Die Türkei wegen Armenien? Es ist offenbar unüblich, dass sich irgendjemand wegen seiner Kriege entschuldigt. Weder seiner gewonnenen noch verlorenen. Ja, nicht einmal im Zusammenhang mit einem Völkermord oder wie soll ich den Atombombenabwurf über einer von Zivilisten bewohnten Stadt sonst bezeichnen?

Kommentar von Trauerkloß am 12.09.2022

Lieber Hiroschämer, wie kommt man auf so ein Pseudonym? Davon abgesehen, gebe ich dir recht. Es kommt sogar noch schlimmer: Die Opfer des Atombombenabwurfs in Japan, die Hibakusha, wurden sogar im eigenen Land diskrimieriert, weil eine "stolze" Nation nicht gerne an ihre Niederlagen erinnert wird ..