Jürgen Wilhelm (r.) überreichte die Stahlskulptur an Preisträger Gunter Demnig, Bild Racozy
06.12.2007
Preisträger Demnig

Mülheim - 29 Stolpersteine wurden von Gunter Demnig von 2001 bis 2003 in Mülheim verlegt. Bis dahin war Mülheim stolpersteinfrei, obwohl auch hier Juden, Roma und Sinti in Konzentrationslager verschleppt worden waren. Engagierte Bürger - nicht die, die wir sonst im Licht der Öffentlichkeit vorfinden - übernahmen die finanziellen Patenschaften für die Steine, die dann in drei Staffeln von Demnig in Mülheim verlegt wurden. Jetzt bekam Demnig einmal mehr eine Auszeichnung für seine Arbeit. Der Stadt-Anzeiger berichtet:

“Der Kölner Künstler Gunter Demnig, Schöpfer des Projektes „Stolpersteine“, erhält in diesem Jahr von der Kölnischen Gesellschaft für Christlich-Jüdische Zusammenarbeit den Giesberts-Lewin-Preis für Toleranz und Verständigung .. Mit dem undotierten Preis würdigt die Gesellschaft den langjährigen Einsatz Demnigs gegen das Vergessen der Verbrechen des NS-Regimes. Seit 1997 fertigt er Pflastersteine mit eingelassenen Messingplatten, sie tragen die Namen und Lebensdaten der Deportierten. Europaweit gibt es mittlerweile 13 000 der kleinen Messingtafeln. Allein in Köln sind es 1400.

Die Auszeichnung erinnert an den Kölner Beigeordneten Johannes Giesberts und den Heidelberger Historiker Shaul Lewin, der als Schuldezernent in Tel Aviv wirkte. Beide gelten als Initiatoren für den Beginn des Jugendaustausches zwischen Köln und Tel Aviv in den 60er Jahren." (KStA, ejr)