27.06.2010
Stolpersteine abgelehnt

Pulheim - Als das Projekt "Stolpersteine" in Köln Fahrt aufnahm, haben Mülheimer Bürger nicht lange gezögert und fast 30 Patenschaften für Stolpersteine in Mülheim übernommen. Sie sind überall in Mülheim auf den Gehwegen zu finden. Politische Zweifel, ob das eine angemessene Form der Erinnerung ist, gab es zu keiner Zeit. In der Heimat Fritz Schramma's sieht das anders aus:

Pulheim lehnt mit einer Mehrheit der Christdemokraten die Verlegung von Stolpersteinen ab. Es werden natürlich "vernünftige Gründe" dafür in's Feld geführt. Die Stolpersteine würden in Konkurrenz mit anderen Pulheimer Projekten der Vergangenheitsverwältigung in Konkurrenz treten, z.b. das Synagogenprojekt.

Es dürfte wohl eher so sein, dass der basis-demokratische Ansatz der Stolpersteine den politischen Meinungsführern suspekt ist. Denen ist alles unangenehm, was nicht von ihnen selbst organisiert und kontrolliert wird. Es mag ein Zufall sein, dass der Jungnazi Axel Reitz ein "Pulheimer Jung" ist, aber die Sprayer von "Pulheim bleibt braun" hatten vielleicht mehr Recht, als uns lieb sein kann. (rb/MF)