Wildes Plakat auf der Deutz-Mülheimer Straße (Foto rb/MF)
17.03.2021
Klare Worte

Mülheim - An der Deutz-Mülheimer-Straße, unweit des Zentralwerks der schönen Künste, waren Graffiti-"Künstler" offenbar einmal zu oft unterwegs. Verärgerte Mitbürger hinterlassen "An alle Schmierfinken" eine viele Quadratmeter großen Textbotschaft:

"Die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude sind vor mehr als 100 Jahren von Menschen errichtet worden, die 10 Stunden täglich an sechs Tagen in der Woche arbeiteten. Heute finanzieren die Arbeiter mit ihren Steuern die Entfernung der Denkmal-Beschädigung und die Sozialhilfe für die Schmierfinken."

Es ist natürlich unkorrekt, den Sprayern generell Sozialhilfebezug zu unterstellen. Vermutlich sitzen auch Demonstranten, die nachts im Hambi-Baumhaus schlafen, tagsüber an der Kasse im Supermarkt oder im Anzug hinter dem Bankschalter. Aber ist Klartext nicht besser als politisch-korrektes Geschwafel? (rb/MF)

Kommentar von hubi deipenbrock am 20.11.2019

Der Text am KHD Gebäude ist ziemlich pathetisch ausgefallen und der Rekurs auf die steuerzahlende Arbeiterklasse zu martialisch ausgefallen, Trotzdem finde ich ihn richtig. Die ganz Köln und auch historische Bauten zukleisternden selbstbesoffenen Kürzel find ich mehr und mehr armselig! Kann das demokratische Teilhabe oder gar bewusster Protest sein, im öffentlichen Raum individuellen Widerstand gegen irgendwas ausdrücken?? Da hab ich Zweifel!