Christuskirche Dellbrück, Bergisch Gladbacher Ecke Dellbrücker Mauspfad. (Bild rb/MF)
17.02.2007
Dellbrücker Forum - Ökumene von unten

Dellbrück: "Die Ökumene kommt von unten. Die Zeit ist da", brachte eine Frau aus dem Publikum die Grundstimmung in der Christuskirche auf den Punkt. „Ich hoffe es noch zu erleben, dass wir christliche Gemeinden haben.“ Auf Entscheidungen von „oben“ warten offensichtlich nicht wenige der 160 Anwesenden schon länger nicht mehr; freimütig berichteten Protestanten und Katholiken, Pfarrer und Priester von ihren ökumenischen Aktionen: gemeinsames Abendmahl im Wohnzimmer, Kindstaufen mit Katholiken und Protestanten, vom überwältigenden Gemeinschaftsgefühl eines Protestanten mit Katholiken in Rom, vom gemeinsam begangenen Taizé-Tag, dem der Kardinal das katholische Gotteshaus verweigerte und der dann in einer evangelischen Kirche gefeiert wurde.

Gemäß dem Motto des kommenden Evangelischen Kirchentags „Lebendig, kraftvoll und schärfer“ sollte es auf dem „Dellbrücker Forum“, einer Veranstaltungsreihe in der Christuskirche, zugehen. Ganz bewusst lautete die Fragestellung dazu „Welche Ökumene wollen wir?“ Innerkirchliche Nabelschau sollte nicht betrieben werden.

„Wir können gar nicht anders als ökumenisch“, sagte Franz Meurer, katholischer Pfarrer von Höhenberg und Vingst und bekannt für seine soziale Tatkraft. Das Sternsingen, der gemeinsame Kirchenchor, die alljährliche Ferienmaßnahme Hövi-Land für 500 Kinder: „Die Praxis muss entscheiden.“ Als Pfarrer wolle er Menschen in ihrem eigenen Glauben wachsen lassen: „Wir müssen dafür sorgen, dass Religion positiv rüberkommt.“ ..

Durch einen 60-Prozent-Anteil muslimischer Jugendlicher in Köln könnten Christen gar nicht anders, als sich ihres Glaubens bewusst zu werden, meinte Meurer. Da könnten die beiden Konfessionen auch selbstbewusst sein, warf Frank ein. „Christen schlagen sich nicht mehr die Köpfe ein.“ Diese gemeinsame christliche Grunderfahrung der Toleranz, so Ueberschär, „die wollen wir nicht aufgeben und als historische Erfahrung weitertragen.“ (KStA, Kirsten Boldt)