Mülheim - Auch Mülheim liegt ab Jahresanfang in der Umweltzone, das ist lange bekannt. Fast hätten wir das Thema abgehakt, da klingelt es noch die letzten Schlafmützen aus den Federn: „Bei Niederländern herrscht völlige Unkenntnis und Verwirrung, mit welchen Autos man künftig noch in eine deutsche Stadt fahren darf“, beklagt Axel Gerberding, Chef der Deutsch-Niederländischen Handelskammer in Den Haag.
Sollte es Strafzettel für Touristen geben, sei dies imageschädigend. Das Plakettensystem mit seinen Ausnahmen sei zudem nicht zu durchschauen. „Dass ein niederländischer Wochenendbesucher ein Formular in deutscher Sprache ausfüllt, bloß um in der Kölner Innenstadt einkaufen zu können, ist komplett unwahrscheinlich.“ Auch die nordrhein-westfälische Industrie- und Handelskammer befürchtet einen „massiven Einbruch bei ausländischen Besuchern“. Sie rügt zudem die Bürokratie: Spediteure und Handwerker müssten in jeder Stadt neu um eine Ausnahmegenehmigung kämpfen. (Kölnische Rundschau, mfr)
Kommentar:
Bei einem Italienurlaub kamen wir nach Siena. Eine wunderschöne Stadt,
aber was wir nicht wussten: Die City ist eine große Fußgängerzone und
für Kraftfahrzeuge gesperrt. Also suchten wir einen Parkplatz und
erkundeten die Stadt zu Fuß. Ganz wunderbar. Die Idee, uns bei einer
Touristen- oder Handelskammer zu beschweren, ist uns nicht
gekommen. (rb/MF)