Dogan Akhanli 2009 (Wikipedia)
14.09.2010
Schauprozess befürchtet

Köln / Istanbul - Nach der Verhaftung des Kölner Schriftsteller Dogan Akhanli in der Türkei hat sich OB Roters an seinen Amtskollegen in der Kölner Partnerstadt Istanbul, Kadir Topba?, gewandt. In dem Brief schreibt Oberbürgermeister Roters, dass sich nicht nur viele Freunde des Schriftstellers Dogan Akhanli in Köln in der Angelegenheit an ihn gewandt hätten.

Auch das deutsche P.E.N.-Zentrum und der Verband deutscher Schriftsteller hätten gegen die Verhaftung protestiert: "Nach den vorliegenden Informationen wird Herr Akhanli eine Straftat aus dem Jahre 1989 zur Last gelegt. Wir glauben, dass es für eine Beteiligung Akhanlis an der Straftat keine Beweise gäbe. Weiterhin wird auf entlastende Zeugenaussagen aus damaliger Zeit hingewiesen." (Stadt Köln)

Kommentar: Dogan Akhanli schrieb über den türkischen Völkermord an den Armeniern. Die historische Fakten will die Türkei nicht akzeptieren, das macht ihn zum Staatsfeind. Roters fordert zu Recht seine Freilassung, denn Akhanli ist Kölner und deutscher Staatsbürger, die Vorwürfe gegen ihn sind unbewiesen. Einen Schauprozeß in der Türkei darf die deutsche Gesellschaft nicht hinnehmen. (rb/MF)