Mülheim - Ex-Innenminster Schily gibt Fehler bei den Ermittlungen zum Bombenattentat zu. Aber was heißt das? Wenige Monate vor dem besagten Attentat fand in Köln einer der größten Rauschgift-Schmuggel-Prozesse der Nachkriegszeit statt.
Türkische Geschäftsleute der Keupstraße waren in den Schmuggel von fast einer halben Tonne Heroin verwickelt und wurden Ende 2003 rechtskräftig zu langen Haftstrafen verurteilt. Dieser Umstand war allen Nachbarn und ermittelnden Polizisten bewusst, als es Anfang 2004 auf der Keupstraße "krachte".
Die kurze Zeit zwischen Prozess und Attentat deutete auf eine Auseinandersetzung in der Drogenszene hin: Ersatz für beschlagnahmtes Heroin und Nachfolge für Inhaftierte werden üblicherweise sofort, notfalls mit harter Hand, geregelt. (rb/MF)