Mülheim - Am Dienstag wurde in Mülheim der Umgang des deutschen Staates mit den Taten der NSU thematisiert - Stichwort Nagelbomben-Attentat. Die IG Keupstraße ludt ein. Kritisiert wurde auch das Verhalten der Polizei seinerzeit: "Die Opfer seien als Täter diffamiert worden."
Dazu muss man die besondere Situation damals verstehen: Kurz vor dem Nagelbomben- Attentat gab es einen Strafprozeß über den Schmuggel von mehreren hundert Kilo Heroin in Mülheim. Auch Bürger der Keupstraße waren darin verwickelt.
Diesen Prozeß frisch im Gedächtnis, dachten viele beim Nagelbomben-Attentat sofort an einen Bandenkrieg im Rauschgiftmilieu. Diese nahe liegende Vermutung der Gesellschaft heute zum Vorwurf zu machen, ist eine Verdrehung von Ursache und Wirkung. (rb/MF)