Köln - Vor 22 Jahren hat der Nationalsozialistische Untergrund, kurz NSU, mitten in der Kölner Innenstadt in der Probsteigasse einen Bombenanschlag auf das Lebensmittelgeschäft einer iranischen Familie ausgeübt.
Dabei wurde die Tochter des Inhabers schwer verletzt. Am Donnerstag, den 19. Januar 2023, wurde in der Probsteigasse eine Gedenktafel des Kölner Rates eingeweiht. Die Gedenktafel soll aber nicht nur an die Opfer des Anschlags erinnern.
Die Tafel hat laut Bürgermeister Andreas Wolter auch einen Bildungsauftrag: „Wir müssen weiter mit offenen Augen durch die Stadt gehen. Man wollte ja vor 22 Jahren nicht wahrhaben, dass es ein Anschlag von rechts war." (RadioKöln)
Ich finde das Andenken in Form einer Erinnerungstafel angemessen. Wie auch die Stolpersteine auf den Gehwegen drängt sich die Tafel dem Betrachter nicht auf, sondern lädt ein, sich mit dem Geschehen zu beschäftigen. Das genaue Gegenteil ist auf der Keupstraße geplant. Die Bodenplatte des Nagelbomben-Mahnmals soll eine Größe von 6x22 Metern und eine Höhe von 16 Metern bekommen. Diese monströse Übertreibung lädt nicht mehr zum Betrachten oder Nachdenken ein, sondern erschlägt und überwältigt den Betrachter durch seine schiere Größe.