Mülheim - An mehr als 230 Verhandlungstagen hat ein Rechtsanwalt aus Eschweiler beim NSU-Prozess in München ein vermeintliches Opfer des Kölner Nagelbombenattentats auf der Keupstraße vertreten – bis sich herausstellte, dass die Person frei erfunden war. Nun droht dem Juristen eine Haftstrafe.
Ihm werden Betrug, versuchter Betrug, Urkundenfälschung und Anstiftung zur falschen Versicherung an Eides statt vorgeworfen. Für seine Mandantin und Nebenklägerin Meral Keskin hatte der Strafverteidiger (52) seit Mitte 2013 bei der Verhandlung um Beate Zschäpe (45) am Oberlandesgericht teilgenommen.
Doch eine Meral Keskin existiert gar nicht, was sich erst zweieinhalb Jahre nach Prozessbeginn herausstellte. Laut Anklage der Staatsanwaltschaft Aachen soll der Anwalt daher zu Unrecht Zahlungen von insgesamt mehr als 200.000 Euro für seine Tätigkeit erhalten haben. (EXPRESS, 20.07.20)
Die Nagelbombenopfer werden erneut instrumentalisiert: Ein Anwalt erfindet neue Opfer - die alten reichen ja nicht - und kassiert hunderttausende ab. Ein ehemaliger Drogenschmuggler der Keupstraße ist geläutert und schwingt sich zum Opfersprecher auf. Dem ehemaligen Vorsitzenden des NSU-Ausschusses wirft man den Besitz von Kinderpornos vor. Davon wird er aber freigesprochen. Wenigstens etwas ..