Heroin trat seinen weltweiten Siegeszug interessanterweise aus unserer Region als Medikament an (Foto Wikipedia)
29.12.2007
Gut für die Mafia
Mülheim - Bei der lebendigen Drogenszene in Mülheim kommen wir an dem Thema Drogenhandel und Wirtschaftskriminalität nicht vorbei. Bislang begegnen wir dem Problem mit Verboten und die wirtschaftlichen Folgen werden ignoriert. Wohin das führt, haben uns die Amerikaner vorgemacht, die Rundschau erinnert:

"Die Prohibition in Amerika: Das Ziel war, Alkohol zu verbieten und die USA flächendeckend trockenlegen .. Der Kongress verabschiedete am 18.12.17 das Prohibitionsgesetz, das Herstellung, Transport und Verkauf von Alkohol untersagte .. Im ersten Jahr sank der Konsum um 30%, dann erholten sich Hersteller, Schmuggler und Konsumenten vom ersten Schock: Schnaps wurde schwarz gebrannt oder über die Grenzen der USA geschmuggelt .. Die Mafia rieb sich die Hände und scheffelte dermaßen viel Geld, dass sie bis heute ein nicht mehr ausrottbarer Machtfaktor wurden.

Dazu kam, dass dem Staat die Einnahmen aus der Alkoholsteuer flöten gingen, stattdessen die Taschen der Mafiabosse füllte .. die Korruption blühte und immer mehr Menschen starben an schwarz gebranntem Fusel. Am 5.12.33 war der Spuk vorbei, die Prohibitionsgesetze wurden aufgehoben, und Amerika erinnerte sich daran, dass die Herstellung und der Verkauf von Alkohol nicht immer die Domäne von Verbrechern war. (KR, Dierk Strothmann)
Kommentar: Wir ersetzen die Begriffe Amerika durch Deutschland und Alkohol durch Heroin und haben eine passende Beschreibung Kölner Verhältnisse. Unser Polizeipräsident schätzt den lokalen Drogenmarkt auf 300 Mio Euro Umsatz. (rb/MF)