Werkstattleiter Bernhard Görtz (l.) arbeitet mit Drogensüchtigen zusammen. (Bilder: Christ)
18.04.2012
Arbeit statt Droge

Mülheim / Gremberg - Für Marco war es eine Wende. 180 Grad sozusagen. Der Schritt in ein anderes Leben. "Ich dachte erst, mit den anderen Drogenabhängigen komme ich wieder in diesen Teufelskreis. Aber das Gegenteil ist der Fall." Früher nahm Marco Heroin, hing mit falschen Freunden herum. An Arbeit war nicht zu denken, alles drehte sich um den Stoff.

Heute schraubt der 32-Jährige an Fahrrädern, stellt Gangschaltungen ein, checkt die Beleuchtungen. Die Kunden bringen ihre Räder zur Reparatur und Marco muss sehen, dass er rechtzeitig fertig wird. Seit drei Jahren arbeitet Marco in der Zweiradwerkstatt "180 Grad" an der Odenwaldstraße 90 in Gremberg. Fast wäre es eine ganz normale Werkstatt.

Für viele Abhängige ist sie seitdem der Einstieg in ein Leben, dessen Takt die Arbeit vorgibt und nicht mehr die Droge. 180 Grad ist bundesweit eines der wenigen Eingliederungs-Projekte für akut Drogensüchtige. Geöffnet ist die Werkstatt montags bis donnerstags von 8-17 und freitags von 8-14 Uhr. An der Odenwaldstraße 53 werden zudem gebrauchte Räder verkauft. Rufnummer: 0221/94691415. (KStA)